Das Wetter nutzen
Unter diesem Motto habe ich im April die Neuansaat der Bienenweide vorgenommen. Mit der Zeit unterdrücken Gräser und Wurzelunkräuter (Disteln, Ampfer, Quecke) die Bienenweide und nach maximal 5 Jahren ist eine Neuansaat nötig. Zuvor sollten allerdings die „Problemunkräuter“ eine Sonderbehandlung des „Garaus machen“ genießen, sonst dominieren diese die Bienenweide schneller als die Wildkräuter wachsen können. Einfach nur umgraben (pflügen) macht den Wurzelunkräutern nichts aus. Distel und Ampfer haben z.B. viel Energie in die Wurzel eingelagert, sitzen tief im Boden und treiben einfach wieder aus. Die Quecke vermehren sich über ihre Wurzelausläufer (Rhizome) und freut sich über eine schneidende oder fräsende Tätigkeit, wo aus einer durchtrennten Wurzel dann wieder mehrere Pflanzen wachsen. Die Ackerbauliche Lösung ist mit einem ganzflächig schneidenden Grubber in verschiedenen Arbeitsgängen auf 5, 10, 15 und 20 cm Tiefe zu arbeiten. So wird in dünnen Schichten der Bewuchs ohne viel Erdanhang freigelegt. Essentiell wichtig ist ein sonniges trockenes Wetter danach, damit die Pflanzen und Wurzel in der Sonne vertrocknen können.
v.l.n.r. oben: Flachgrubber mit Tasträdern, 3 reihen Gänsefuss Schaare, überlappende Gänsefuss Schaare
v.l.n.r. unten: abgeschnitter Grassoden, Quecke Rhizom, frei liegender Wurzelballen
Vorbereitung und Bieneweide Neuansaat
Anfang April habe ich dann mit dem Pflug einen „reinen Tisch“ gemacht. Da die Bienenweide über Jahre Samen ausgebildet haben und dieses Potential auf dem Boden vorhanden ist, würden diese bei einer direkt folgenden Saat mit einer nicht wendenden Bodenbearbeitung ebenfalls zur Konkurrenz zu den Wildkräutern stehen. Eigentlich kein schlechter Gedanke da auch die Wildkräuter aussamen, jedoch mischen sich viele unerwünschte Pflanzen dazwischen, wie Distel, Ampfer, Jakobskreuzkraut usw. Deswegen wird der Boden einmal umgedreht. Zwar enthält dieser Boden auch noch genug Samenpotential aus den Jahren davor, jedoch deutlich reduzierter und es werden so gleichmäßige Starbedingung geschaffen. Wichtig für die Bienenweide ist dann baldiger Regen nach der Saat. Und dieser kam dann auch ab Mitte April.
v.l.n.r. oben: gegrubbert, gepflügt, gesäte Fläche in Kevelaer Winnekendonk
v.l.n.r. Mitte: pflügen, säen, Saatgut
v.l.n.r. uitte: gegrubbert, gepflügt, gesäte Fläche in Uedem am Gochfortzberg
Währenddessen
Die ende März abgemulchte Bienenweide entwickelt sich sehr gut. Der Regen Mitte April war auch hier Gold wert. Verschiedenste Wildkräuter starten nun durch und als erstes blüht das gewöhnliche Barbarakraut. Die ersten Kohlweisslinge fliegen und tanzen in der warmen Sonne.
Hotel Hochbetrieb
Die Natur erwacht im April und die ersten Pflanzen fangen an zu Blühen. Neben den Wildkräutern auf der Bienenweide sind das auch verschiedene Sträucher, wie der Schwarzdorn. Diese duften auch süßlich und sind nach dem trüben Winter eine reine Augenweide. Jetzt ist auch die Zeit, wo es am Bienenhotel ein reger Betrieb herrscht. Die ersten Mauerbienen sind fleißig und nutzen die Nistmöglichkeiten am Bienenhotel. In dieser Zeit lässt sich das emsige treiben sehr gut am “Naturkino” beobachten. Fleißig sammeln die Mauerbienen Pollen, füllen ein kleines Depot in der Nisthilfe an, legen ein Ei dazu und verschließt diese Zelle. In einer Röhre können sich mehrere Brutzellen hintereinander befinden, bevor die Wildbiene diese Röhre mit einem Pfropfen verschließt. Die Larven schlüpfen und ernähren sich wochenlang von dem Nahrungsangebot, häuten sich mehrmals bevor sie sich in einen Kokon einspinnt und verpuppt. Die Winterpause kann in unterschiedlichen Stadien eingelegt werden: Manche Arten überwintern schon als Larven, andere als fertige Insekten, die dann schon im kühlen März schlüpfen können.
schöner Parasit
Wo Mauerbienen sind, ist die Goldwespe nicht weit. Schillernd und unscheinbar hat diese parasitäre Wespe es auf die bereits gefüllten Brutröhren abgesehen. Sie öffnet diese, legt ihre Eier darin ab und verschließt diese wieder. Die Wirtslarve wird bei einigen Arten der Goldwespe gleich getötet und der Futtervorrat sehr gerne übernommen. Häufig zapft die Larve der Goldwespe die Wirtzlarve nur geringfügig an, so dass diese am Leben bleibt. Im Puppenstadium schlägt die diese dann jedoch richtig zu. Es gibt verschiedene Goldwespenarten und jede hat sich auf einen speziellen Wirt spezialisiert.